Der Wald ist nicht nur wunderschön, sondern er erfüllt auch sehr viele wichtige Funktionen, die sogar im Bundeswaldgesetz festgeschrieben sind. Es lohnt sich also die Vorteile des Waldes einmal näher zu betrachten!
Die Erholungsfunktion
Wer kennt ihn nicht: Den japanischen Trend des „Waldbadens‟. Häufig wird er verspottet, weil kommerzielle Anbieter angeleitete Waldspaziergänge anbieten. Dabei versteht man unter dem Begriff des Waldbadens einfach einen Aufenthalt oder Spaziergang im Wald, welcher bewusst mit allen Sinnen erlebt wird. Viele Menschen finden den Wald schön und halten sich gerne dort auf. Das allein würde ja schon als Grund für einen Spaziergang dorthin genügen, aber es gibt tatsächlich noch weitaus mehr Argumente dafür, sich im Wald aufzuhalten!
In Studien wurde herausgefunden, dass ein Spaziergang im Wald positive Effekte auf die Gesundheit hat, die teilweise bis zu einem Monat nach dem Spaziergang nachzuweisen sind! Ein Spaziergang im Wald wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem, aber auch auf die Psyche aus. Stresshormone werden abgebaut und manche Menschen schlafen danach sogar besser. Die Erholungsfunktion des Waldes zeigt sich hier also sehr gut.
Die Nutzfunktion
Der Wald kann aber weitaus mehr als Menschen schöne Ausflugsziele zu bieten. Er ist auch ein wichtiger Rohstofflieferant: Holz ist ein beliebtes und vielfältig eingesetztes Material. Ob beim Hausbau, beim Heizen oder bei Möbelstücken – Holz wird überall gebraucht und es wird auch ein enormer Umsatz pro Jahr damit gemacht.
Hinzu kommt, dass in Deutschland etwa 1 Million Arbeitsplätze direkt oder indirekt vom Wald abhängen. Die Berufe der Förster:in, Tischler:in oder Jäger:in sind hier nur wenige Beispiele. Zur Nutzfunktion gehört auch die verantwortungsvolle Jagd, durch die Fleisch vom Wild gewonnen wird. Der Wald nützt aber nicht nur, sondern er schützt auch.
Schutzfunktion
Eine weitere Funktion ist die großartige Schutzfunktion des Waldes. Der Wald schützt uns Menschen durch sein gut durchdachtes Ökosystem. Zunächst einmal säubern Wälder die Luft. Sie filtern Feinstaub und Gase wie CO2 aus der Luft. Durch die Photosynthese produzieren die Pflanzen im Wald sogar neuen Sauerstoff. Und das grüne Blätterdach kann noch mehr: es schützt auch vor Lärm. Nicht umsonst stehen neben Zugstrecken oder an Autobahnen so oft Bäume.
Durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit, die im Wald herrscht, werden zudem Temperaturschwankungen ausgeglichen. Der Unterschied zwischen den Temperaturen im Wald und in der Stadt kann bis zu 8°C betragen! Gerade im Hochsommer profitieren von diesem Effekt Städte, die in der Umgebung große Waldflächen haben. Durch den Temperaturunterschied kann die Luft besser zwischen Stadt und Wald zirkulieren, sodass regelmäßig wieder bessere Luft in die Stadt gelangt.
Doch nicht nur was die Luft angeht sind Bäume wahre Alleskönner, sondern auch unter der Erde. Durch die Wurzeln schützen Bäume den Boden vor Abtragung durch Wind oder Wasser. Das ist besonders an (Berg-)hängen wichtig. Wälder schützen zum Beispiel bei Starkregen davor, dass ganze Hänge weggeschwemmt werden.
Dadurch, dass der Wald eine unversiegelte Fläche mit recht guter Bodenqualität ist, spielt er auch beim Wasserschutz eine große Rolle. Der Waldboden nimmt sehr viel Wasser auf und speichert es. Ist der Boden gesättigt, so sickert das Wasser weiter hinunter und gelangt ins Grundwasser. Die Filterleistung des Bodens ist hierbei meistens so gut, dass das Wasser dann Trinkwasserqualität hat.
Zu guter Letzt bietet der Wald auch Schutz für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten: Über 4.000 Pflanzenarten und weitaus mehr als 6.000 Tierarten leben in unseren Wäldern. Manche Wälder werden deshalb sogar extra geschützt, wie die Nationalparks.
Ich hoffe, dass ich einen Einblick in die unglaublichen Superkräfte unserer Wälder geben konnte und wünsche noch viel Spaß beim nächsten erholsamen Waldspaziergang!
Annabelle Thoma