Gewinnung und Aufbereitung von Wasser

Zwei kleine Bastelanleitungen zum Ausprobieren

Hier bei uns in Deutschland ist es ganz einfach an Wasser zu gelangen – einfach den Wasserhahn aufdrehen und schon läuft es raus und sogar in „Trinkwasserqualität“. Was für uns selbstverständlich ist, ist jedoch für andere ein Traum. In vielen Gegenden der Welt ist Trinkwasser ein sehr knappes und begehrtes Gut. Meistens ist das Wasser, an das man dort gelangt, egal, ob es auch aus dem Hahn kommt, man es aus einem Brunnen, Fluss oder See schöpft, sehr dreckig.
Im Folgenden haben wir für euch zwei kleine Anleitungen zusammengestellt, wie man  Wasser gewinnen oder wie man es aufbereiten kann, ohne, dass dies dann automatisch Trinkwasserqualität gewährleistet.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Basteln!

Wassergewinnung durch Verdampfen von Wasser

Als erstes gräbst du ein breites Loch in den Boden, befüllst es mit gesammelten Pflanzen und stellst in die Mitte einen Behälter (z.B. eine Dose). Anschließend spannst du eine Folie straff über das Loch. Je dunkler die Folie desto besser, da sie dann, umso mehr Sonnenlicht aufnimmt. Nun legst du einen Stein auf die Folie, genau an die Stelle unter der dein Behälter steht, sodass sich darüber eine kleine Kuhle bildet.

Und wie gewinne ich jetzt damit Wasser? Diese Frage wirst du dir vermutlich schon die ganze Zeit gestellt haben.
Durch das Sonnenlicht, welches auf die Folie strahlt, wird diese und die Luft darunter warm. Dadurch verdampft Wasser aus dem Boden und den Pflanzen und der aufsteigende Wasserdampf schlägt sich auf der Folie nieder. Dort läuft er an die tiefste Stelle und tropft dann in den Behälter.
Wichtig: Das Wasser, das du damit gewinnst, enthält keine Mineralien, die jedoch für einen Menschen lebenswichtig sind.  Das bedeutet, man sollte, um dieses Wasser in Mengen trinken zu können, Mineralstoffe zusetzen. Außerdem ist zu beachten, dass wenn man das Verfahren mehrmals mit der gleichen Folie macht, durch das Wasser und die Wärme auf der Folie Bakterien wachsen können und so das Wasser auf unsichtbare Weise verunreinigt wird.
Wenn das Wasser trüb ist enthält es viele Schwebeteilchen und Kleinstlebewesen unter anderem Krankheitserregern, die zum Beispiel zu Durchfallerkrankungen führen können. Um die Qualität des Wassers zu verbessern kann man es beispielsweise filtern…

Aufbereitung von Wasser mit Hilfe eines Wasserfilters

Für den Bau des Filters benötigst du:

  • eine Plastikflasche
  • kleine Kiesel
  • Sand
  • fein gemahlene Holzkohle (aus dem Lagerfeuer)
  • saubere Blätter
  • Stück Schnur (z.B. Schnürsenkel)

Zuerst schneidest du aus der Plastikflasche den Boden heraus und machst an zwei Seiten jeweils außen ein kleines Loch, um die Flasche dann mit Hilfe der Schnur beispielsweise an einem dicken Ast aufhängen zu können.


Jetzt stellst du die Flasche auf den Kopf und befüllst sie zu Beginn mit etwas Holzkohle. Danach folgt eine Schicht aus Sand und eine aus Kiesel. Nach jeder Schicht legst du ein paar saubere Blätter rein, um zu verhindern, dass sie sich untereinander vermischen. Außerdem sollten die einzelnen Schichten ungefähr jeweils gleich dick sein. Nun bohrst du ein kleines Loch in den Deckel der Flasche, aus dem dann das saubere Wasser, in das Gefäß, das darunter steht, fließen kann. Fertig ist dein selbstgebauter Filter und du kannst ihn sofort testen, indem du oben dein trübes Wasser rein schüttest. Und wie sieht es aus? Sieht das Wasser nach dem Durchlaufen des Filters sauberer aus?

Was passiert alles in dem Filter?
Das Wasser fließt durch die einzelnen Schichten, wodurch die Schmutzteilchen zurückgehalten werden. Auch ein Teil der Krankheitserreger bleibt so zurück. Allerdings sollte man das Wasser vor der Verwendung auch nach dem Filtrieren noch für sieben Minuten abkochen, um sämtliche Krankheitserreger abzutöten.
Eine weitere Möglichkeit, um Wasser aufzubereiten stellen Wasseraufbereitungstabletten dar. Diese kannst du in  Outdoor-Geschäften kaufen. Jedoch sollte man sie nur im Notfall verwenden, da sie im Wasser gelöste Verunreinigungen wie z.B. Pestizide und Schwermetalle nicht aus dem Wasser entfernen.

Von Annika Heuwinkel - 27. Mai 2017