Naturtourismus – Alternative zum Massentourismus oder Naturzerstörung?

Endlich Ferien! Ab in den Urlaub! Wie wäre es mit Venedig, Barcelona oder Mallorca? „Viel zu voll!“ werden jetzt viele sagen. Dann doch lieber ein Urlaub an den vielen Badeseen mit Kanufahren, Stand-Up-Paddling und Kitesurfen? „Hört sich doch gleich viel besser an!“ Mitten in der Natur einen entspannten Urlaub mit wenigen Menschen genießen.

Ab in die Natur!

Outdoor-Aktivitäten erfreuen sich großer Beliebtheit, ziehen die Menschen in die Wildnis und in eine naturnahe Freizeitgestaltung. Beflügelt durch neue Errungenschaften wie E-Bikes oder durch Trends wie dem Stand-Up-Paddling steigt die Zahl „alternativer“ Urlaube. So werden Almen zu viel frequentierten Ausflugszielen von Mountainbikern, die mit Hilfe des elektrischen Motors der E-Bikes zu höheren Leistungen fähig sind.

Alle in den grünen Bereich?

Doch der Naturtourismus hat auch eine Schattenseite. Durch die gestiegene Zahl an sportlichen Aktivitäten ist die Häufigkeit von Störungen der Tier- und Pflanzenwelt angestiegen. Bei Untersuchungen verschiedener Wassersportarten wurde beobachtet, dass Wasservögel am schnellsten beim Nähern eines Stand-Up-Paddlers flüchten. Auch die Fluchtdistanz, also die Strecke die Vögel beim Flüchten zurücklegen ehe sie wieder landen, war dabei am größten. Beim Klettern und Kanufahren werden ebenfalls viele Tiere gestört, die im Fels brüten oder sich im Schilf zurückziehen.

Einige Tipps

Oft passiert diese Störung ungewollt, da man aus Versehen z. B. mit dem Kanu ins Schilf abdriftet. Es gibt jedoch einfache Tipps für eine störungsfreie Nutzung der Natur, die man beachten sollte:

  • Beachtung von Stopp-Schildern und Wegweisern
  • Beachtung von Brut- und Balzzeiten von Tieren
  • Beachtung der Grenzen von Schutzgebieten

Nicht alle Outdoor-Sportler sind Naturzerstörer und nicht jeder Schritt in der Natur ein zerstörerischer. Mit diesen einfachen Regeln kann der naturnahe Urlaub auch zum Schutz der Arten ein großer Erfolg werden, denn durch den Tourismus können finanzielle Mittel in den Naturschutz fließen. Außerdem bedeutet diese neue Art des Urlaubmachens eine Entlastung für die traditionellen Ballungszentren, die dem Touristenansturm oft kaum noch gewachsen sind.

Christoph Tausch

Quellen und zusätzliche Materialien: https://naju-bayern.de/nf20#7