Bildung für nachhaltige Entwicklung

Nachhaltigkeit – dieser Begriff kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und bezeichnete im 18. Jahrhundert die vernünftige Bewirtschaftungsweise eines Waldes, bei welcher stets nur so viel Holz geerntet wird wie nachwachsen kann. Gegen dieses Prinzip haben wir inzwischen in fast allen Bereichen verstoßen: Durch zu intensive Landwirtschaft werden die Böden ausgelaugt, die Regenwälder werden in alarmierender Geschwindigkeit abgeholzt und unsere Meere sind überfischt. Die World Commission on Environment and Development (WCED) will das durch eine nachhaltige Entwicklung ändern: “Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Lebensqualität der gegenwärtigen Generationen sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen die Möglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält.”

Die Eckpfeiler der Nachhaltigkeit sind die drei Begriffe Ökologie, Soziales und Wirtschaft. Nachhaltiges Handeln muss immer alle drei Bereiche mit einschließen. Das Handeln in einem Bereich darf nicht auf Kosten der anderen beiden Bereiche gehen.

Das Ziel der klassischen Umweltbildung war es, einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen zu vermitteln. Das geschah vor allem durch Beobachtungen und Erlebnisse in der “heilen” Natur, etwa durch naturwissenschaftlich ausgerichtete Exkursionen. Durch diese Technikorientierung wurde der soziale, kulturelle, politische und wirtschaftliche Zusammenhang von menschlichem Handeln und den dadurch entstehenden Umweltproblemen oft nicht mit betrachtet. Umweltbildung ist deshalb keineswegs veraltet oder falsch. Im Gegenteil: Umweltbildung ist heute wichtiger denn je. Aber sie sollte ergänzt werden. Bildung für nachhaltige Entwicklung als Gesamtkonzept versucht, ökologische und soziale, kulturelle und politische, wirtschaftliche und globale Aspekte zu verknüpfen.

Unser Leitbild zum Thema “Bildung für nachhaltige Entwicklung” finden Sie auf der Homepage des LBV.

Die NAJU Bayern ist außerdem Träger des Qualitätssiegels “Umweltbildung.Bayern” des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.