Inmitten eines wunderschönen Waldstücks bei Neuburg an der Donau fand dieses Jahr das NAJU-Sommercamp statt. Vom 20.08.2023 bis 26.08.2023 beschäftigten wir uns besonders mit indigenen Völkern – und es wurde indigenial! Durch verschiedene Workshops lernten wir das Thema näher kennen, so hielt eine Ureinwohnerin aus einer Quechua-sprachigen Familie der Andenregion einen Vortrag, wir gingen auf Wildkräuter-Expedition, schafften es Feuer mit Hilfe eines Feuerbohrers zu machen und probierten verschiedene indigene Spiele. Auch sonst wurde viel gelacht und gespielt: in großer Runde veranstalteten wir die verrücktesten und lustigsten Spiele, oft mit musikalischer Begleitung. In kreativen Workshops wie Sorgenpüppchen, Holzringe und Traumfänger basteln oder Steine bemalen hatte jeder die Möglichkeit sich gestalterisch auszuleben.
Um der täglichen Stechmückenplage, die in dem Tümpel nebenan großgezogen wurde, zu entkommen, tauchten manche einen Nachmittag im Freibad ab. Währenddessen gingen die Anderen auf Spurensuche im Wald und entspannten und quatschten danach im Schatten der vielen Bäume auf dem Zeltplatz. Das Faulenzen wurde erst unterbrochen als es aus den Lautsprechern ertönte: „Man kann Nudeln machen warm, man kann Nudeln machen kalt“ – alle sprangen auf und machten sich auf den Weg zur Essensausgabe – „Uuuuuuwe, Manfred, Essen kommen!“, ertönte von überallher das Geschrei der hungrigen Kinder und Jugendlichen (kleine Liedempfehlung: unser Essensong „Nudeln“ von „die Ludolfs“). Unser wundervolles Küchenteam zauberte uns jeden Tag ein leckeres, vegetarisch/veganes Essen, wie Lasagne, Burger oder Curry. An einem Nachmittag durften wir selbst mitschnippeln, backen und kochen. Zusammen mit dem Kinderzeltlager bereiteten wir in Gruppen verschiedenste Gerichte zu, ein wahres 12-Gänge Menü.
Abends haben wir den Fledermäusen mit Hilfe von Ultraschallmessgeräten zugehört und mehr über ihre Lebensweise erfahren. Die kleinen Tiere sausten täglich fleißig durch die Lüfte und fingen Mücken. An einem anderen Abend wurde es richtig abenteuerlich, als wir loszogen, um eine große Nachtwanderung zu machen. Ohne Taschenlampe, dafür ausgestattet mit unseren Schlafsäcken erkundeten wir den Wald. Auf einer Wiese sitzend und liegend betrachteten wir den Sternenhimmel und zeigten uns gegenseitig die verschiedenen Sternenbilder. Um den nächtlichen Wald noch besser kennenzulernen, durften wir ein kleines Stück alleine gehen und unsere Sinneswahrnehmungen für die dortige Atmosphäre schärfen. Anschließend versammelten wir uns wieder und suchten gemeinsam unseren Schlafplatz. Mitten im Wald auf weichem Moos schliefen wir auf unseren Isomatten oder in unseren Hängematten.
An unserem letzten Tag im Camp zogen wir los, um das Naturschutzgebiet „Nöttinger Viehweide und Baderdaferl“ und das Kooperationsprojekt „Nördlicher Feilenforst“ zu unterstützen. Wir teilten uns in zwei Gruppen. Während die einen eine Heide entbuschten und auflichteten, entfernten die anderen Neophyten (=nicht einheimische Pflanzen), wie Sauerampfer, Lupine und Goldrute. Dabei powerten wir uns ganz schön aus und kamen mit Erde an Händen und in den Haaren wieder im Camp an. Nach einer heißen Dusche machten wir uns auf zur legendären Campparty. Für gute und ausgelassene Stimmung sorgte zuerst die Band Polaroid und später unser DJ Christoph. Auch an diesem Abend saßen wir, wie an den Abenden zuvor, anschließend am knisternden Lagerfeuer zusammen und ließen die schöne Campzeit ausklingen.
Es war mal wieder wunderschön, bis nächstes Jahr!