Übernachten ohne Mama und dann früh aufstehen – was wird mich erwarten?
Sechs Kinder zwischen acht und 13 Jahren stellten sich diese Frage Anfang August.
Zuerst geht es aufs Gelände der Umweltstation in Arnschwang und wir stellen uns mit Lieblingsgericht, Lieblingstier und Lieblingsbeschäftigung vor. Anschießend geht es weiter auf die Wiese, wo gerade von freiwilligen Helfern das 100 Meter lange Netz aufgebaut wird. Beringungsexperte Markus Schmidberger erzählt uns, dass das morgige Vogelfangen und Beringen Teil eines europäischen Monitoring-Projekts ist, bei dem erfasst wird, welche Vogelarten wie oft und wo zu finden sind.
Der erste Abend
Nachdem wir viel Neues über Lebensräume, Zugrouten, Gesundheit der Vögel und Auswirkungen des Klimawandels gelernt haben, geht es erst einmal ins Schlafquartier. Bevor wir uns aber in die Schlafsäcke verkriechen, gibt es noch leckere Käsespätzle und Kartoffel-Gemüse-Pfanne vom nahegelegenen Biogasthof. Nach der Stärkung verschwinden wir dann aber doch gleich ins Bett, denn morgen wird um 4:45 Uhr geweckt!
Und schnapp!
Um kurz vor fünf stehen wir tatsächlich auf – nach Kaba und Marmeladensemmel geht es dann auch gleich zur Wiese. Alle halbe Stunde wird das Netz kontrolliert, die gefangenen Vögel aus den feinen Japannetzen befreit und schließlich beringt. Bei der ersten Runde sind gleich drei Vögel im Netz! Die Vögel steckt man behutsam in kleine Jutesäckchen. Dann werden sie bestimmt, Flügellänge und Alter untersucht und ein kleiner Metallring an dem Bein des Vögelchens befestigt. Schließlich durften unsere Teilnehmer die Tiere aus der Hand in die Freiheit entlassen. Die nächsten Runden waren eher mager und es ging uns nur ab und zu ein einzelner Vogel ins Netz. So vertrieb man sich die Zeit mit Spielen, heißem Tee und Butterkeksen, bis schließlich wieder ein Vogel ins Netz ging. Er trug bereits einen Ring, an dem wir erkennen konnten, dass er ein Gast aus dem fernen Finnland war!
Nach einem ereignisreichen Morgen sahen wir uns noch die Ausstellung über Wolf, Luchs und Bär an und gingen die Esel, Schafe und Ziegen im LBV-Zentrum Mensch und Natur besuchen.
Nächstes Jahr werden wir uns sicher wieder auf die Lauer legen und sind schon gespannt, welche Arten uns diesmal ins Netz gehen!