Wanzen und viele Tiere sind auf ein bisschen Unordnung angewiesen. Würden wir Menschen nicht eingreifen, wäre überall ein Durcheinander aus totem Holz und lebenden Pflanzen: das Dickicht aus abgebrochenen Ästen unter Hecken, vom Wind umgestürzte Bäume oder durch Blitzeinschlag entstandene Aststümpfe. Viele Tiere nutzen diese Strukturen als Versteck oder zur Aufzucht ihrer Jungen.
Zum Beispiel versteckt sich die Erdkröte tagsüber in feuchten Spalten von liegenden Baumstämmen vor der heißen Sonne. Igel, Rotkehlchen und Zaunkönig finden in durcheinander liegenden Ästen Schutz, Nahrung und Nistgelegenheiten. Viele Insekten halten sich in sich zersetzendem Holz auf. Manche Käfer-Larven ernähren sich sogar von abgestorbenem Holz.
Wir zeigen dir, wie du angefallenes Schnittgut ganz einfach und auch ästhetisch ansprechend in deinen Garten integrierst und damit vielen Tieren etwas Gutes tust.
Material: stabile Pfosten und Fäustel, Schnittgut: Äste und Zweige, Astschere und Säge
Für wen: für die ganze Familie
Wo: draußen
Schritt 1: Zunächst werden die Schnittgut-Äste in handliche Stücke verschiedener Längen geschnitten. Die tatsächliche Länge bleibt jedem selbst überlassen. Aststücke bis 1 m Länge lassen sich gut verarbeiten.
Schritt 2: Der Aufbau wird mit einem Ast begonnen, der gerade in die Erde gesteckt oder geschlagen wird.
Schritt 3: Nun werden rundherum weitere Äste angestellt. Diese stehen leicht schräg, angelehnt an dem mittleren Ast oder stützen sich gegenseitig.
Schritt 4: Weitere Äste werden angestellt, bis die Form eines kleinen Tipizeltes entsteht.
Tipp: Die Tipis können in Gruppen und/oder variablen Größen aufgebaut werden.
Wer mehr Platz im Garten hat, kann neben dem Totholz-Tipi auch ein Käferbeet anlegen. Ein Käferbeet ist eine Ansammlung unterschiedlich großer und langer Stämme und Äste, die unterschiedlich stark zersetzt sind. Sie werden stehend, liegend oder schräg angeordnet, um möglichst viele verschiedene ökologische Nischen zu schaffen.
Material: ein Spaten, Stämme und dickere Äste in verschiedenen Längen, fertige Holzhäcksel oder Häcksler zum Zerkleinern von Ästen
Für wen: für die ganze Familie
Wo: draußen
Schritt 1: Zunächst wird die Grasnarbe entfernt und der Boden gelockert.
Schritt 2: Dann werden die Stämme angeordnet. Für liegende Stämme werden Mulden gegraben, damit diese nicht wegrollen können. Einige größere Stämme sollten senkrecht eingegraben werden. Dazu sollte ca. ein Drittel des Stammes im Boden versenkt werden, damit dieser nicht umfallen kann. Weitere Stämme können schräg gelagert werden.
Schritt 3: Heimische Wildpflanzen, Reisighaufen und Nisthilfen können ein Käferbeet sinnvoll ergänzen.
Schritt 4: Die verbleibende Fläche wird mit einer 15–20 cm dicken Schicht Holzhäcksel aufgefüllt.
Tipp: Sollten einige der Stämme irgendwann vollständig zersetzt sein, können diese durch weitere abgelagerte Stämme ergänzt werden. Die Reste der alten Stämme bleiben natürlich unbedingt liegen!
Beobachtet euer Totholz regelmäßig. Vielleicht könnt ihr bald folgende Fragen beantworten: