An dem Tag, an dem vierzig abenteuerlustige Kinder für das Kinderzeltlager bei der alten Mühle in Arnschwang eintröpfelten, rollte die Sonne in besonderer Hochform über den Auwald. Es war ein so heißer Sommertag, dass sich alle Lebewesen, die im geheimnisvollen Auwald hausten, in ihre schattigen Höhlen verkrochen und die Pflanzen schützend ihre Köpfchen vergruben. Doch es dauerte nicht lange, bis sich allerlei Zauberwesen blicken ließen, denn schließlich waren auch sie neugierig, wer diese kleinen Naturforscher waren, die alles wortwörtlich ganz genau unter die Lupe nahmen.
Der wildromantische Bohlensteg sollte sich in den kommenden Tagen als einer der Hauptschauplätze des Geschehens entpuppen: Dort bestimmten wir Pflanzen, suchten Pfade und Tierspuren, nahmen die Welt blind wahr und machten Bekanntschaft mit Eisvögeln, Fledermäusen und unzähligen anderen Tieren.
Zu Beginn der Woche nutzten einige Teilnehmer die Chance, in den frühen Morgenstunden bei einer Vogelberingung dabei zu sein. Das hat gewiss noch nicht jeder erlebt! Am Mittwoch wanderte eine sportliche Delegation in einen anderen Zauberwald, um die dortigen Gegebenheiten zu erforschen. Bei dichtem Nebel kämpften sie sich zunächst bis zum Leuchtturm durch und nahmen anschließend Boden, Krabbelwesen, Baumrinden, Flechten und Blätter unter die Lupe. Da staunte der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer nicht schlecht, als er der Truppe einen Besuch abstattete.
Neben den täglichen Lagerfeuern mit Gitarre war die nächtliche Exkursion wohl eines der Highlights. Hier erlebten wir, dass ein Zauberwald im Dunkeln noch wundersamer wirkt als bei Tag. Nachdem jeder Einzelne heldenhaft die äußeren und inneren Unwesen der Nacht bezwungen hatte, erfuhren wir bei heißem Tee und einem Snack wie die Sterne an den Himmel gekommen seien. Während des Rückweges mussten alle kleinen Wölfe gut aufpassen, sich die Pfoten an den Wurzeln nicht krumm zu treten, denn es war schwer, den Blick von den vielen Sternschnuppen am Himmel abzuwenden.
Und dann waren da noch der Steg und das Floß. Diese beiden Gefährten provozierten wilde Wasserschlachten, seeräubermäßige Flussüberquerungen oder gnadenloses „am-Ufer-Chillen“.
Hastdusnichtgesehen war die Woche auch schon wieder verflogen. Nach dem Abschied von der lieb gewonnenen zahmen Elster Frodo und unseren neuen Freunden verließen wir die alte Mühle – den Kopf und das Herz gefüllt mit Sonnenstrahlen, Farben und Wörtern für die langen, grauen Wintertage.
Und jetzt alle:
„Tschu tschu der Lagerboogie, ist unser Boogie-Woogie, tschu tschu tschu – die Zeit verging im Nu!“