Mikroplastik

Kunststoff im Mineralwasser?!

Plastik im Honig?!

Wir wünschten es wäre ein schlechter Scherz, aber Forscher haben in den letzten Jahren vermehrt Kunststoffrückstände in Lebensmitteln nachgewiesen. Der größte Anteil des sogenannten Mikroplastiks, das bei Laboranalysen gefunden wurde, stammt wohl von Fleece-Kleidung. Bei jedem Waschgang lösen sich etwa 2000 Kunststofffasern, die dann ins Abwasser gelangen.

Manchen Kosmetikartikeln wird aber auch bewusst Mikroplastik beigemischt, das als Schleif-, Binde- oder Füllmittel verwendet wird. Häufig ist das der Fall bei Peelings, Duschgels, Seifen, Make-ups, Bodylotions oder (Sonnen-)Cremes. Gerade diese mikroskopisch kleinen Kunststoffbestandteile stellen jedoch eine große Bedrohung für unsere Umwelt und Gesundheit dar: Weil selbst moderne Kläranlagen das Mikroplastik nicht effektiv ausfiltern können, gelangt es in Flüsse, Seen, Grundwasserspeicher und ins Meer. Dort wird es von Tieren und Pflanzen aufgenommen und eingelagert.

Aber auch durch falsche Müllentsorgung und mangelndes Recycling gelangen Millionen Tonnen Kunststoff ins Meer, die durch UV-Licht und Bewegung nach und nach zu mikroskopisch kleinen Plastikteilchen zerfallen. Bei einer Untersuchung von Nordsee-Eissturmvögel fanden Forscher durchschnittlich 0,31 Gramm Kunststoffreste im Magen; übertragen auf uns wäre das eine ganze Brotdose voller Plastik im Bauch. Über die Nahrungskette gelangt das Mikroplastik wieder zu uns zurück, und taucht in unserem Essen auf.

Wie genau es sich auf unseren Körper auswirkt, ist noch nicht geklärt. Sicher ist allerdings, dass die aufgenommenen Plastikteilchen in den meisten Fällen hochgradig giftig sind, da sie hervorragend schädliche Substanzen wie Insektengifte und krebserregende Stoffe aufnehmen.

Deshalb sollten wir unbedingt die Entstehung von neuem Mikroplastik verhindern. Dazu fünf wichtige Tipps, denn eigentlich ist das ganz einfach:

  1. Achte auf die Inhaltsstoffe der Kosmetikartikel, die Du verwendest! Sollten in den Inhaltsstoffen Namen oder Abkürzungen wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Acrylates Copolymer (AC) oder Acrylates Crosspolymer (ACS) auftauchen, enthält das Produkt Mikroplastik. Kaufe lieber ein anderes, am besten Naturkosmetik.
  2. Achte beim Kleiderkaufen auf die verarbeiteten Textilien! Speziell Mikrofaser, Acryl und Polyester – also synthetische Gewebe – verlieren beim Waschen sehr viele winzig kleine Kunststofffasern. Besser sind natürliche Stoffe wie Baumwolle oder Leinen.
  3. Wasche Deine Klamotten nur, wenn es auch wirklich nötig ist, und nicht, wenn Du sie nur einmal getragen hast! So verhinderst Du problematische Kunststoffverunreinigungen im Wasser.
  4. Meide Plastikverpackungen und vermindere die Menge an Plastikmüll! Kaufe zum Beispiel Mehrweg- statt Wegwerfverpackungen und verwende Plastiktüten bis sie kaputt sind.
  5. Lege Wert auf Recycling der Kunststoffabfälle! So muss kein neues Plastik produziert werden und es entsteht keine Gefahr durch unsachgemäße Entsorgung des Mülls
Von J. Vollhardt - 30. Juni 2016