Luchs und Rothirsch
Der Park liegt im Osten Bayerns entlang
der tschechischen Grenze. Gemeinsam mit dem Böhmerwald bildet der
Bayerische Wald die größte zusammenhängende Waldfläche Europas.
Besonders geschützt werden fichtenreiche Hochlagenwälder,
Bergmischwälder aus Tannen, Buchen und Fichten, sowie Auenfichtenwälder
in den Tälern.
Keine Eingriffe des Menschen
Der
Nationalpark Bayerischer Wald hat wie alle Nationalparks in Deutschland
das Ziel, in einem überwiegenden Teil seines Gebiets den möglichst
ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik zu
gewährleisten. Eine für Mitteleuropa charakteristische, weitgehend
bewaldete Mittelgebirgslandschaft mit ihren natürlichen und naturnahen
Ökosystemen als nationales Naturerbe schützt dieser Nationalpark – für
jetzige und künftige Generationen. Denn nur so können sich die Wälder
des Nationalparks entwickeln und werden auf der weit überwiegenden
Fläche ohne lenkende Eingriffe des Menschen wieder langfristig zu
Naturwäldern. Wesentliche Faktoren in einer natürlichen Waldentwicklung
sind Naturereignisse wie Windwurf und Schneebruch, gemeinsam mit
Insekten- und Pilzbefall.
Heimische Tier- und Pflanzenarten, typische Gesteine
Es
gibt dort nicht nur wundervollen Wald zu sehen, sondern auch eine Menge
anderer Sehenswürdigkeiten. Im Nationalparkzentrum Lusen kann man das
200 Hektar große Tier-Freigelände besichtigen, das mit weitläufigen
Landschaftsgehegen und Volieren angelegt ist und 45 heimische Tierarten
beherbergt. Dort werden ihre Lebensweise und ökologische Bedeutung im
Bergwald vorgestellt. Das Pflanzenfreigelände befindet sich gleich am
“Hans-Eisenmann-Haus”. Dort findet man über 700 verschiedene
Pflanzenarten, so angeordnet, wie sie in der freien Natur auch
miteinander vergesellschaftet sind. Direkt nach dem Pflanzenfreigelände
folgt das Gesteinsfreigelände, in dem die typischen Gesteine der
Nationalparkregion vorgestellt werden. Dann gibt es dort noch einen
Baumwipfelpfad, bei dem man in 8 bis 25 Metern Höhe über dem Waldboden
in unberührter Natur spazieren gehen kann und eine außergewöhnliche
Perspektive einnimmt.
Luchs, Wolf und Urrind
Im “Haus der Wildnis” kann man verschiedene Veranstaltungen besuchen. Um zum “Haus der Wildnis” zu kommen, muss man einem Weg durch das Tier-Freigelände, wo Luchs, Wolf, Urrind und Wildpferd zu sehen sind, folgen. Im Tier-Freigelände ist auch ein Blick in die Steinzeithöhle lohnenswert, denn dort unternimmt man eine Zeitreise in die Urgeschichte.
Mächtige Rothirsche – und Steinblöcke
Doch es gibt noch viel
mehr: Einen Urwaldsteig, ein Ort, an dem der Wald wieder richtig Wald
ist. Ein Rothirschgehege, einen Erlebnisweg durch Schachten und Filze,
den Hochwaldsteig, ein Waldspielgelände, in dem Kinder spielend die
Natur begreifen und erleben können. Der gut 400 Meter lange
Holzbohlenweg durch den Auenfichtenwald gibt Einblicke in eine für diese
Höhenlage typische Vegetationsform des Bayerischen Waldes. Im
Felswandergebiet finden sich besonders eindrucksvolle Felsformationen
und urwaldartige Waldbilder. Mächtige Steinblöcke, die über den ganzen
Bergrücken verstreut sind, haben der Region den Namen Steinberg gegeben.
Wildniscamp: Abenteuer im Nationalpark
Inmitten der ungezähmten Natur des Nationalparks ist das “Wildniscamp am Falkenstein” zu finden. Hier können erlebnisreiche Tage und Nächte zusammen mit der Schulklasse, der Familie oder dem Verein verbracht werden. Dort begleiten auch Pädagogen und Waldführer von der Gruppe selbst gewählte Projekte. Wenn euch der Nationalpark Bayerischer Wald interessiert, schaut doch auf deren Website nationalpark-bayerischer-wald.de vorbei, dort sind Bilder und noch mehr Infos über die verschiedenen Stationen. Zum Schluss möchte ich zitieren: “Dieser Nationalparkwald zeigt ein wahrhaft unabhängiges, selbstbewusstes Leben, er zeigt seine Vergänglichkeit und das neue Werden und offenbart gerade darin seine von uns unabhängige Eigenständigkeit. Windwurf, Borkenkäfer, Schneebruch, Rotwild, Luchs und Wolf , Weidenröschen und Soldanelle, Zunderschwamm, Zusammenbruch und undurchdringliche junge Waldwildnis, all dies ist dem Wald nicht fremd, sondern gerade dies ist der wilde Wald im Nationalpark.”
Info-Box:
Eröffnung: 7. Oktober 1970 – als erster Nationalpark Deutschlands
Fläche: 24.250 km² (nach Erweiterung 1997)
Auszeichnungen: Europadiplom (1986), Projekt “Wildnis am Falkenstein” (2009)
Lage: im Osten Bayerns, entlang an der tschechischen Grenze
Ziel: möglichst ungestörter Ablauf der Naturvorgänge
Quelle:
www.nationalpark-bayerischer-wald.de (28.09.2013)