Von „giftigen“ Beeren und Kräutern

Na, sind sie nun giftig oder nicht?

In der Pflanzenwelt treten sehr häufig Gifte auf, z.B. in Form von giftigen Beeren oder Kräutern. Diese sind nicht selten beim Verzehr gesundheitsschädlich für den Menschen. Trotzdem gibt es einige Beeren und Kräuter, die roh zwar sehr giftig sind, abgekocht z.B. in Form von Marmelade aber einen Gaumenschmaus par excellence bieten. Ein paar davon möchten wir euch hier vorstellen:

Die Eberesche

Darf ich vorstellen: Die Eberesche (lat. sorbus aucuparia) ist eher unter dem Namen „Vogelbeere“ bekannt und in Deutschland sehr weit verbreitet. Sie ist ein Laubbaum in der Gattung der Mehlbeeren. Die orange-roten Beeren sind wegen der enthaltenen Parasorbinsäure in rohem Zustand für den Menschen ungenießbar. Beim Kochen wird die Parasorbinsäure jedoch zu Sorbinsäure abgebaut, die gut verträglich ist. Wenn man also Vogelbeeren abkocht, kann man recht leicht sehr Leckeres zubereiten, wie z.B. Marmelade, Gelee, Konfekt und vieles mehr. Die Eberesche ist außerdem wegen ihres hohen Vitamin C-Gehalts sehr gesund und ihr werden auch heute noch viele Heilwirkungen nachgesagt. Besonders eignet sich für die Zubereitung die so genannte „Mährische Vogelbeere“, eine Sorte, die weniger bitter schmeckt. Einige tolle Rezepte findet ihr hier im Käsekessel.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Die Eibe

Die Eiben (lat. taxus) gehören zu den Nadelholzgewächsen. Bei ihnen handelt es sich um sehr langsam wachsende Sträucher, die häufig als Hecke anzufinden ist. Alle Pflanzenteile (außer der Samenmantel) der Eibe enthalten für den Menschen und auch für viele Tiere giftige stickstoffhaltige Verbindungen (die man auch „Alkaloide“ nennt), um sich vor Fressfeinden zu schützen. Man muss also bei der Eibe sehr aufpassen, da nur das Fruchtfleisch des Samenmantels verwendet werden darf. Auch aus der Eibe kann man leckere Marmelade herstellen.

Der Holunder

Unser letzter Stargast in diesem Artikel wäre nun der Holunder (lat. sambucus), der zu den Moschuskrautgewächsen gehört. Hättet ihr das gedacht? Sicher kennt ihr alle Holunderblütensirup oder auch -tee. In rohem Zustand sind die Beeren des Holunders tatsächlich schwach giftig, genauso wie die Blätter, Zweige und die Rinde. Erst nach dem Erhitzen können die Beeren bedenkenlos verwendet werden. Auch aus dem Holunder kann man sehr Leckeres zubereiten, wie z.B. Holundersaft, -sirup oder auch -likör oder Gelee. Holundersaft ist besonders in der kalten Jahreszeit sehr nützlich, da er ein gutes Mittel gegen Erkältungen ist. Ein paar gute Rezepte könnt ihr auf den Heilkräuter-Seiten finden. 

Quellen
www.heilkraeuter.de
www.natur-lexikon.com
www.botanikus.de

Von L. Caesar - 30. Juni 2009